Zeitrefundierung?

Hilfsmittel. Jede Menge haben wir davon hier stehen. Auf viele Versorgungen ist Niklas angewiesen. In erster Linie auf seinen Rollstuhl. Auf seinen Therapiesitz oder auch auf seine A-Schiene (ohne die er nicht Stehen könnte). Hilfsmittel erleichtern unseren Alltag, geben Niklas die Möglichkeit Selbstbestimmter zu agieren, helfen Fehlstellungen zu vermeiden. Wir sind unglaublich froh, diese Dinge zu haben. Meistens zumindest. (fragt mich mal, wenn hier wieder einmal etwas kaputt geht, oder von Anfang an nicht optimal gemacht wurde, oder unser Bursche (wider Erwarten) das eine oder andere Teil nicht toleriert).

Hilfsmittel kosten aber auch eine ganze Menge. Nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Das Herstellen dieser Dinge beansprucht viele Arbeitsstunden. Aber auch unser Zeitaufwand um letztendlich eine neue Stehversorgung oder eben ein Lagerungselement zum Schlafen zu  bekommen ist nicht ohne. 

Seit heute haben wir die neue Stehversorgung und das Nachtlagerungselement zu Hause stehen. Unser Betrag zu diesen zwei Hilfsmitteln (Niklas war natürlich immer mit): 

sechs Stunden Autofahrt auf
630 Kilometer Fahrtstrecke
zwei fehlende Schultage 
drei halbe Tage Anika-Betreuung durch die Omas
Neun! Stunden (auf drei Termine verteilt) bei der Orthopädietechnik-Firma
Selbstkostenbeitrag lt. Rechnung (diesmal kommen wir ja fast günstig davon):
knappe EUR 500,--

Wenn ich mir jetzt noch die Arbeit mache, und ein Ansuchen an den Unterstützungsfond der Krankenkasse oder das Bundessozialamt schicke, dann kriegen wir wahrscheinlich noch einen Teilbetrag dieser EUR 500,-- ersetzt. Nur wo bitte krieg ich diese ganze Zeit rückvergütet? 

Kommentare

  1. Oh Tanja, es ist schrecklich. Ich finde es so richtig, dass Du das so aufschreibst, aufzeigst was da alles dranhängt.
    Warum nur muss das so laufen?
    Schön ist es ja, dass Niklas so viel davon hat, vieles guttut, weiterbringt etc. Ja, gut ist es, dass so viel entwickelt wurde für Menschen die auf diese Hilfen angewiesen sind. Aber es darf doch nicht sein, dass es sich wie eine Strafe anfühlt, wenn man sich bemüht das Beste fürs Kind zu organisieren.
    Das sollte viel mehr in die Öffentlichkeit gebracht werden, denn auch ich seh hier das Thema "Zeit" als ein ganz Grosses. So viel Aufwand, so viel Zeit für Euch alle ... unglaublich. Einfach so wird erwartet, dass Ihr das schon machen werdet ...

    liebe Grüsse an Euch, Ihr seit so tolle Eltern
    Elisabeth

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